Die Lehrplan-Initiative? Worum geht es hier bloss? Ich habe mich bei Bildungsfachleuten erkundigt, was Sache ist bei der Vorlage, über die wir am 4. März 2018 auf kantonaler Ebene abstimmen.
Es geht um einen total renovierten Lehrplan, eben: den Lehrplan21. Dieser Bildungsfahrplan für Kinder während der obligatorischen Schulzeit harmonisiert die Bildungssysteme der 21 Deutschschweizer Kantone. Sowohl inhaltlich wie auch methodisch sollen sich innerhalb der Deutschschweiz keine Gräben mehr auftun zwischen den Schulen.
Es spricht vieles für harmonisierte Schulen in der Deutschschweiz: Die berufliche Realität erfordert von den Eltern eine immer grössere Flexibilität, inhaltlich, zeitlich und geografisch. Diese Veränderung muss sich in meinen Augen auch in unserem Bildungssystem abbilden, welches – auch wenn föderalistisch organisiert – harmonisch ineinander greifen muss. Daher macht es für mich Sinn, die kantonal doch immer noch stark unterschiedlichen Systeme zu harmonisieren. Genau das will der Lehrplan21.
Die Lehrplan-Initiative will nun die beschlossene Einführung des Lehrplan21 wieder rückgängig machen. Die Initiant/innen, gemäss Bund vom 31.1.18 bestehend aus Eltern mit teils christlich-konservativem Hintergrund, wollen dies mittels einer Kompetenzverschiebung erreichen. Sie wollen neu den Grossen Rat – statt des derzeit zuständigen Regierungsrates – (noch einmal) über den Lehrplan21 befinden lassen. Und diesen Beschluss dem fakultativen Referendum unterstellen. Und damit schlussendlich das Volk über die Lerninhalte der Schülerinnen und Schüler abstimmen lassen. Dies würde jedoch zu einer Verpolitisierung der Inhalte der Volksschule führen, wie Regierungsrat Pulfer in seinem Interview im Bund vom 31.1.18 ausführt. Und das schadet in meinen Augen dem pädagogischen und fachlichen Auftrag der Schule.
Wenn ich mir also alle diese Argumente durch den Kopf gehen lasse, komme ich zu einem klaren Schluss: ich stimme am 4. März 2018 NEIN zur Lehrplan-Initiative.
Und Sie?