Interview im Bund mit Herrn RR Pierre-Alain Schnegg, «Sparen ist nicht das erste Ziel» – mein Leserbrief

Interview Bund vom 30.3.19 / Leserbrief im Bund vom 2.4.19

Mit dem Volksvorschlag «wirksame Sozialhilfe» auf Ausbildung setzen

Das aufschlussreiche Interview mit dem Gesundheits- und Fürsorgedirektor zeigt auf, wie die Welt der Sozialabbauer funktioniert. Alle Argumente werden schlicht ins Gegenteil verdreht, auch wenn sie grossteils einer fachlichen Überprüfung nicht standhalten dürften. Wo Herr Schnegg aber Recht hat: es braucht neue Lösungen in der Sozialhilfe, um die Chancen der Menschen in Armut zu verbessern. Kürzungen und mehr Druck sind dabei aus fachlicher Sich aber nicht zielführend. Deshalb setzt der Volksvorschlag «wirksame Sozialhilfe» auf Ausbildung, Qualifizierung und einen würdigen Umgang mit älteren Menschen. Denn nur wenn wir Menschen mit fehlender Ausbildung einen Berufsabschluss ermöglichen, geben wir ihnen die Chance, auf eigenen Füssen stehen zu können. Und nur wenn wir für ältere aus dem Arbeitsprozess herausgedrückte Menschen würdigere Lösungen anbieten können, vermeiden wir steigende Krankheits- und Sozialhilfekosten. Deshalb setze ich mich am 19. Mai 2019 für ein JA zum Volksvorschlag und eine NEIN zur Revision des Sozialhilfegesetzes ein.

Christian Roth

Parlament Köniz

Liebefeld


Replik auf Leserbrief von Ueli Studer, «Polemik in der Sozialhilfe»

Bund vom 11.1.19
Wahlkampf der SVP auf Kosten der Sozialhilfebezüger

Der Leserbrief von Alt-Grossrat, Alt-Gemeinderat und Alt-Gemeindepräsident von Köniz, Ueli Studer, ist eine logische Fortsetzung der Kampagne der SVP gegen die Sozialhilfe und die armen Menschen in der Schweiz. Ueli Studer und ich haben im und neben dem Könizer Parlament schon viele kontroverse Diskussionen über die Sozialhilfe geführt. Ich kann nach wie vor nicht verstehen, wie ein bis Ende 2017 auf lokaler Ebene vernünftig und auf Fakten basierender Politik betreibender Ueli Studer, auf kantonaler Ebene wissenschaftliche Studien als Fake-News darstellen und ein Fachgremium wie die SKOS mit einem Federstrich als polemisch betiteln kann. Und dies stets im Wissen darum, dass diese Behauptungen immer auf dem Buckel der Sozialhilfeempfänger geschehen. Halten wir uns deshalb vor Augen, dass zum Thema Sozialhilfe seit geraumer Zeit eine mit aus nicht öffentlich deklarierten Mitteln finanzierte Kampagne der SVP im Hinblick auf die Nationalratswahlen 2019 läuft.

Christian Roth

Parlament Köniz